Saturday, March 31, 2007

"Ich habe kein Persönlichkeitsproblem"

In den Schuhen meiner Schwester, mit der Orientierung einer Bockwurst und der strikten Ignoranz der Wirklichkeit, eine ständige Entschuldigung parat, dahinschweifend wie der stetige Lichtstrahl der Sonne an einem wolkenverdeckten, dösigen Sommertag.
Eine Berührung samtig wie die eines Schmetterlingsflügels, das Adrenalin pocht in den Adern, das dumpfe Hämmern durchzuckt den Körper, immer und immer wieder. Plötzlich steht man sich gegenüber, keine unsichtbare Hülle lässt die Tatsache verschwinden, keine tausend Kilometer machen eine Begegnung unmöglich. Der Blick verrät es, sagt mehr als zweieinhalb Worte. Langsam aber sicher kippt der Baum, zerspringt in abermillionen kleiner Splitter, die sich in die elefantendicke und doch so verletzliche Haut bohren.
Die Musik durchströmt das Herz, die Seele, den Kopf. Die Augen beginnen zu strahlen, alles erscheint so verdammt einfach, wie ein Arm der in einer freundschaftlichen Geste um die Schultern gelegt wird. Der Mond hat seinen Platz gewechselt, er durchdringt die eintönige Blässe des Himmels mit neuem Schein, genauso wie das Leben. Dinge verlieren an Wichtigkeit, die Rangfolge des Verbrauchs wird neu definiert, am leeren Abgrund des fehlenden Plätscherns. Das Verlangen, die Notwendigkeit nach Wasser erfüllt den Kopf, täuschend trügerisch falsch verhält sich das Wesen zu den inneren Gefühlen.
Für einen kurzen Moment dem Sein entflüchten, dem Schein einen Schritt näher, den Kuss der Seidenraupe beidseitig erkämpft und doch verloren, resignierend der Wahrheit realitätsgetreu in die eisblauen Augen geblickt. Und doch, immer wieder dieses Sehnen, dieser tiefe Wunsch nach der Vollkommenheit, nach der Umarmung, nach dem Überschreiten dieser endlosen Grenze.
Ohnmächtig die Gegebenheit erkannt und akzeptiert, dass sich Entfernung nicht durch elektrische Impulse überbrücken lässt, dass der ruhige Ablauf des Alltags, seine Wärme und Zufriedenheit in der tiefen Kluft verschollen ist und dass das Leben farblos erscheint.
Der Rhythmus der Klänge durchzuckt die Beine, ein rasches, sommerliches Gefühl der Dankbarkeit sprudelt hervor. Man schließt die Augen und erlebt für eine winzige Zeitspanne einen Moment der Freude und Lebendigkeit. Und man weiß, dass man auf diese Regung den ganzen Tag gewartet hat.

13 comments:

der Nachbar said...

Schöner, dichter Text! Sehr gefühlvoll und - lebendig! Vielleicht bewirbst du dich nächstes Jahr einfach mal hier.

pulsiv said...

nüscht is. die kommt gefällixt nach jena. und die schuhe gehmse wieder ihrer großen wieder! jede ihr leben, doh!

secretVm said...

uni würzburg das is alles^^ (man bi cih besofen lol)

Anonymous said...

ach kurze...ich wart immer noch auf die mail und will alles wissen! hab mir grad ueber youtube ne folge schillerstrasse angeguckt, bin irgendwie schlecht drauf und geh jetz pennen! morgen darf ich ausnahmsweise mal ausschlafen. juhu.

also denn, gute nacht und so. hab dich sau lieb!

dieLinda said...

@ nachbar:
hihi, nicht übel^^

@ pulsiv:
nicht streiten bitte! =)

@ secretvm:
jaja, wieder einen übern durst getrunken?

@ anja:
ich fürchte ich brauch dich bald, ganz dringend

Anonymous said...

Ruhe auf der Station hier oder es gibt die Pillen wieder nur noch als Zäpfchen ;)

Anonymous said...

Ruhe auf der Station hier oder es gibt die Pillen wieder nur noch als Zäpfchen ;)

der Nachbar said...

hat jemand nochn bischchen haldol übrig?

dieLinda said...

*schluck* ja, herr doktor!!

hier, kannst n rest von mir haben, mitpazient :D

Anonymous said...

Ach was solls. PARTY! Stablon für die ganze Station. Zum Nachtisch gibts ein paar Tilidin Derivate. Wie wärs mit "Pillenroulette": Wer erwischt das Strichnin O_o

dieLinda said...

*rofl* ach paladin,...ist da einer süchtig? *schmunzel*

Anonymous said...

Nicht mehr als jeder andere Mensch(?) auch, die Frage ist nur wonach. Wie wär's mit ner Packung Diazepam um die Erkenntnis zu feiern
Hey, wie wärs mit ner Wette, wer zuerst den BTMG Katalog durch hat, gewinnt nen Aufenthalt in der Entzugsklinik. :D

dieLinda said...

hihi, großzügig wie ich numal bin, lass ich dich eindeutig an mir vorbeizischen und gewinnen *brüll*