Wednesday, April 23, 2008

the hole inside

Noch ein Stück geradeaus und die Straße hinunter, alles ist so vertraut, alles ist hier so friedlich.
Es hat sich nicht viel verändert, nur der Wagen vorm Haus und die Tür steht weit offen,
als wäre jemand kurz raus.
Als wäre jemand gegangen und käme gleich zurück, nimmt dich in den Arm und kümmert sich um dich.
Sagt, mach dir keine Sorgen, du bist nicht allein und deckt dich zu mit den Worten:
Ich werde bei dir sein.
Es sind die Gedanken in kurzen Momenten, gedacht und verdrängt, um nicht weiter zu denken.
Die Schrankwand im Geiste schon dreimal zerschlagen, und wenn es so weit ist,
kann man es nicht ertragen.
Bleibt einfach nur stehen, und erkennt erst dann, dass man sich auf den Moment nicht vorbereiten kann.
Weil es nicht mal die Chance gab,
Weil man einfach gegangen ist,
Weil man einfach gegangen ist, als würde man ewig noch kommen und gehen und sich sehen.
Weil die Worte nicht reichen,
Weil Erinnerungen bleiben.
[kettcar]

Friday, April 04, 2008

Spiel von Licht und Schatten



Ein ständiger Wechsel von hell und dunkel, auf und nieder, wolkenhoch und endlostief. Ein scheinbar ewiger Kreislauf mit sich immer wieder wiederholenden Bewegungen, Momenten und Gefühlen. Kein Ende in Sicht, keine Möglichkeit, dem Teufelskreis zu entkommen, gefangen in der eigenen Traumwelt. Doch die Träume träumen sich langsam aus, die letzte Zugabe ist gespielt, die Musiker gehen nach Hause und nur noch ein kleiner Trupp hartgesottener Fans scheint krampfhaft zu versuchen, das Ende des Abends hinauszuzögern. Doch wie soll etwas hinausgezögert werden, wenn an seinem Ende gar kein Zweifel besteht, wenn es scheinbar seit Äonen in den Sternen geschrieben steht. Da hilft kein Betteln und Flehen, kein Hoffen und Bangen und auch kein länger Aufbleiben.

Auf Licht folgt Schatten, auf Dunkelheit ein neuer Sonnenstrahl. Aber was bringt jeder noch so funkelnde Blitz puren Lichtes, wenn er nach jedem blitzenden Lichtertanz in den Abgrund zurück gesogen wird? Die gleichmäßigen Wechsel scheint beruhigend, wie der Blick auf ein endloses graugrünes Meer mit stetigen heranfließenden und zurückweichenden Schaumkronenwellen, hinterlegt mit der eintönigen, einschläfernden, melancholischen Musik der Wasserelemente. Irgendwann haben die Töne und Schleier etwas Hypnotisches und es ist zu spät, den Blick auf den klaren blauen Himmel zu richten, der sich so gar nicht in den Wassermassen spiegelt. Tief versunken in den Anblick der immer wiederkehrenden Unendlichkeit verliert man den Blick für die Umgebung, den Blick für das wahre Leben, den Blick für das, was außerhalb dieses beschränkten Blickwinkels liegt.

Ein Seufzer, ein zweiter Blick und doch nur wieder die Bestätigung, das irgendwie auch beruhigende Gefühl, es hat sich nichts geändert, der Kreis nimmt seinen Lauf, immerfort, immerdar. Der Wunsch nach etwas Anderem erwacht, der Traum von etwas Größerem erblüht wie eine kleine lila Kaktusblüte, mitten in einer Wüste voller grauer Wellen. Und doch, chancenlos. Die Realität driftet ab, das Äußere verblasst, und nur dieser eine winzigkleine Bereich erschillert in allen nur erdenklichen Farben eines grasgrünen Regenbogens. Das Leben rückt zur Seite und macht Platz, und wieder einmal versinkt man in dem verlockenden Sumpf eines Traumes, dessen Erwachen dafür umso bitterer ist.