Monday, June 18, 2007

The best you ever had is just a memory

Do you know where you're going to
Do you like the things that life is showing you
Where are you going to
Do you know

Do you get
What you're hoping for
When you look behind you
There's no open doors
What are you hoping for
Do you know


Erinnerungen an einen Abend, an einen Tag, an eine Nacht, an 13 lange Jahre. Bruchstücke von Momenten tiefer Zweisamkeit, beginnender Freundschaft, Akzeptanz, Streit, Wut, Aufregung und grenzenloser Begeisterung. Ein Hürdenlauf, ein Drahtseilakt, ständig bedacht, nicht zu fallen. Das Netz ist zu faserig, ein falscher Schritt und man saust hindurch, hinab in das bodenlose Loch, in den gierig aufgerissenen Schlund einer gigantischen Spinne.
Doch kein Schritt ging daneben, man wuchs mit der Herausforderung, kein Sprung schien zu weit, und plötzlich stehen die Türen offen. Überwältigt von der Freiheit, von der grünglitzernden Wolke und dem kühlen Wind, der aufwirblend einer Spirale gleich die freie Haut umtanzt. Ein Traum in Grün, goldenes Strahlen und schmeichelnder Perlen. Silberne Rosen umspannen den Arm, die Musik beginnt und dann ist es soweit. Ein überglückliches Lächeln steigt empor, Hand in Hand mit einem Freund betritt man den Raum, ein Rauschen von Klatschen, Rufen und Tönen, ein kunterbuntes Meer aus Farben. Ein Moment, kostbarer als jeder andere und entschädigend für 13 lange Jahre voller Schweiß, Stress, Angst und Tränen. In diesem Moment weiß man, man hat es geschafft, es ist vorbei. Ein kleiner Wehmutstropfen bleibt, winzig zwischen den Strömen der Freude und Begeisterung, und doch – die Routine versinkt, die Freunde verblassen, die Entfernung wächst. So viele, so lange zusammen, ein bestimmter Ort, ein ständiges Ritual, umsonst? Vergessen? Vergebens? Die Musik verschwimmt, eine neue beginnt und die Hände finden ihren angestammten Platz. Wir heben den Blick, sehen die Zukunft in den Augen des anderen, die Nervosität ist wie weggeblasen, so sollte es sein, so ist es, so wird es auch in Zukunft sein. Ein wirbelnder Farbenblitz – rot, grün, weiß, schwarz, rosa. Alles dabei, alles vertreten, mehr oder weniger passend, schlicht wie pompös. Die Haare türmen sich empor, fallen in den zartesten Wellen, an diesem Abend ist alles möglich. Wir wirbeln herum, jeder versunken in die eigenen Bewegungen, jeder mit anderen Vorstellungen, die ihn einfach nicht loslassen wollen, und doch, alle verbunden mit ein und demselben Gedanken. Wir haben es geschafft. Für diesen Moment sind wir alle eins.
Der Tanz ist vorbei, weitere werden folgen. Ein rauschender Abend, zu früh vorbei, zu viel verpasst, zu viele Möglichkeiten sinnlos verstrichen. Der Schmerz entfacht, die Erinnerung bleibt. Eine wunderbare Zeit, unbeschreibliche Jahre voller Höhen und Tiefen, eindeutig über dem Meeresspiegel, mit Sekunden, Stunden und Tagen in der Nähe so unglaublicher Menschen, von jedem einzelnen geprägt und verändert, und sich dennoch treu geblieben. Ein einziger Abend im Kreise aller Freunde, gebadet im flackernden Licht des Augenblicks, herumgewirbelt und bestaunt auf der Tanzfläche, vom Lachen geschüttelt über verpatzte Drehungen, entfacht in Blicken und Berührungen, und immer wieder der dankbare Gedanke an die Vergangenheit. So ein Glück gehabt, so gut davon gekommen.
Das Licht ist aus, die Musik verstummt, der Traum ist ausgeträumt, unwiederruflich geschehen und passiert. Nie wieder erlebbar, denn manches erfährt man nur einmal. Die Schuhe in der Ecke, die Rosen verstaut, die Perlen verschwunden, und der Traum in Grün schmutzig-weiß verhüllt. Der Alltag kehrt zurück, zwar ein neuer, aber nicht sehr viel anders als der vorherige. Was tun? Wie weitermachen? Wo sind die Leute, die einem nun sagen, was man tun soll? Gibt’s denn keine Hausaufgaben auf? Noch nicht mal Protokolle? Vorbei, verpasst, verpennt. Alles beim Alten, nichts passiert, nichts falsch gemacht, aber auch nicht richtig. Doch wer erkennt richtig und falsch an einem Abend voller Funkeln und Sternenglitzer? Mehrmals angesprochen, erfüllt von ausflüchtigen Beschwichtigungen, und dann die falsche Hand ergriffen. Ein Seufzen, unhörbar in der lauten Stille der Musik, dem fröhlichen Lachen, dem Getrappel der tanzenden Füße. Mitgezogen von der Begeisterung, ein falsches Bild, zwei Teile, die nicht zusammenpassen. Wehmut, ein äußerst trauriges Gefühl. Ein Mischmasch aus Freude und Begeisterung, gepaart mit Wut und Resignation. Aufgegeben, endgültig. Endgültig? Zurück bleibt nur die freudige Erinnerung, an das warme Gefühl im Bauch, an den himmelhochjauchzenden stummen Jubelschrei, an einen wunderschönen, wenn auch leider viel zu kurzen Abend.


6 comments:

Anonymous said...

Wir recyclen die Vergangenheit
Und das, was übrig bleibt
Wird es nur einmal geben
Kann uns keiner nehmen

Trocknet eure Tränen
Lasst uns Abschied nehmen
Ein letzter Toast, ein letztes Lied
Die Zeit ist ein Dieb

Für alle und keinen
Wir sind am Ziel und mit uns im Reinen
Der Letzte macht das Licht aus
Wir gehen...


Ihr hättet es wissen müssen
Steine auf Herz und Seele
Uns schießt der Saft in die Tränenkanäle

Ihr hättet es wissen müssen
Lasst euch zum Abschied küssen
Vom Überall ins Nirgendwo
Geschichten enden nun mal so

Euch kann's nicht immer geben
Sehen uns im nächsten Leben
Am Ende einer Reise
Auf eure eigene Weise

Seht, das Ende naht
Die Letzten ihrer Art
Die Letzten von Format
Sagen gute Nacht

Manchmal hat ein Jahr zwölf Stunden
Ein Tag nur 10 Sekunden
Die Zeit ist ein Dieb
Sie nimmt sich, was sie kriegt

Ihr stellt die Stühle hoch
Ihr sagt gute Nacht
Ihr stellt die Stühle hoch
Es ist vollbracht


Wir nehmen unseren Hut
Alles wird gut...


Adioz!


In Memory an die geile Zeit als Externer mit euch...

dieLinda said...

respekt, das war bisher der wohl längste kommentar den ich je gekriegt hab :D, ich bedank mich recht herzlich

pulsiv said...

yay! habs gelesen!
wissense frau linda... sie schreiben langsam echt beängstigend gut! es muss ein wirklich wunderschöner abend gewesen sein. und sie haben wirklich jeden grund für den wehmut. das waren wirklich die schönsten jahre. :P
ich muss es wissen. ich hatte ja sogar 3 weniger. hihihi.

dieLinda said...

wissense herr pulsiv, so langsam werd ich richtig dunkelrot bei ihren komplimenten ;) ohja, ohja, der abend war schön...

Anonymous said...

and when it comes down, you know....

dieLinda said...

... I´m with you