Monday, July 03, 2006

vom windhauch eines schmetterlingsflügels


Manchmal überrascht es dich einfach, ohne vorher Bescheid zu sagen. Du sitzt, springst auf, hüpfst auf und nieder, jubelst und schreist dir die Seele aus dem Leib. Ein anderes Mal ist es der wahsinns Tag mit Freunden, der unter dem endlos blauen Himmel einfach nicht enden will. Dann wiederum wird es durch das absolute Gute-Laune-Lieblings-Lied im Radio in dein Ohr geträufelt. Manchmal aber kann es auch die langersehnte Sms, der ungeduldig erwartete Anruf oder der unerhoffte Besuch sein, der dich völlig aus der Bahn wirft. Oder aber du erwischst den absolut perfekten Augenblick, indem du die Augen schließt, die warmen Sonnenstrahlen auf dem Gesicht spürst, der Wind das Haar zerzusselt, das Gras unter den nackten Füßen so unglaublich weich ist und du einfach nur noch schreien möchtest, schreien vor Glück und Freude am Leben zu sein. Alles um dich herum scheint zu verblassen, du wunderst dich dass du dir vor ein paar Sekunden noch um irgendetwas Anderes Sorgen gemacht hast, dass du dir überhaupt irgendwann einmal Sorgen gemacht hast, wo doch alles so unglaublich ist. In Rekordgeschwindigkeit werden alle dunklen Kummerwolken vom Himmel gewischt, die Grenzen verschwinden und dein Blick reicht bis in die Unendlichkeit und darüber hinaus. Dein Blut kocht und du hebst die Arme um die ganze Welt zu umarmen, mit all ihren kleinen und großen Problemen, du lädst sie regelrecht ein in dein kleines perfektes Leben, denn du weißt: in diesem Moment kann dir keiner was, in diesem Augenblick wagst du, es mit allen gleichzeitig aufzunehmen. Das, was dich vorher noch bedrückte, dir Angst einjagte und so bedrohlich groß und schwarz deinen Horizont verdunkelte, dir die Sicht nahm und den Atem raubte, auf einmal schrumpft es zusammen, wird klein, unscheinbar und durchsichtig, zerplatzt in einen bunten Haufen schillernder Seifenblasen, die völlig schwerelos von dem kleinsten Windstoß davon gewirbelt werden. Du fühlst dich selber, als könntest du schweben, als müsstest du nur die Arme ausbreiten, um mit dem leisen Windhauch eines Schmetterlingsflügels davonzufliegen, alles hinter dir zulassen und nie wieder zurückzukehren. Sämtliche Fesseln werden von der unglaublichen Kraft in dir gesprengt, alles in dir wird unwichtig und nur noch der Augenblick zählt, der wehmütig ach so kurze und doch so überraschend wunderbar lebendige und glitzernde Augenblick vom wahren Glück.

7 comments:

nina said...

sehr sehr schön geschrieben. mir jagen gerade ziemlich viele dinge ziemlich große angst ein. wenn ich nur an meine zukunft denke, hab ich schon keine lust mehr darauf..
vielleicht sollte ich mich mal raus in die sonne setzen und mich vom gras kitzeln lassen. danke linda.

dieLinda said...

bitte bitte, nina! :) mein tip: einfach mal abschalten, in die sonne legen (okok, momentan zu heiß^^) und NICHTS tun, das wirkt wunder :)

Anonymous said...

...und dann verliert Deutschland das Halbfinale ^_^
sorry *g*

F said...

Genau der Schmetterling ist gestern bei uns durch´s offene Fenster. Die Katzen waren schneller als ich ;-P

dieLinda said...

@ sirdregan:
jaja, sie finden das wieder lustig, was?^^aber boah ey, dritter platz is sowie so viel cooler als erster!

@ kleines f:
hmpf, dann machen se sich das nächste mal ma beine, dann schaffen sies auch :)

@ lieblings-patti:
höhö, danköööö kleine maus!

nachbar said...

dazu fällt mir fast nix ein außer... man merkt wo die wurzeln sind ... sehr sehr sehr schön.
RESPEKT

dieLinda said...

oooi, vielen dank herr nachbar :)