Tuesday, June 27, 2006

- Ein kleines Stück Musik -

Die Augen geschlossen, nur für einen Moment. Dann wieder geöffnet, sie gleiten herab, beobachten das flinke Spiel der Fingerspitzen, wie sie umhertanzen und diese Eigenart von Tönen erzeugen. Wieder schließen sich für einen winzigen Augenblick die Augen. Man fühlt die Musik, wie sie jede einzelne Sehne des Körpers durchfährt, die Venen entlangschießt, das Hirn umnebelt, letztendlich unglaubliche Visionen vortäuscht. Die Augen öffnen sich, schauen herab auf die umherwirbelnden Finger, unsicher über ihre Richtigkeit. Und doch erstaunt über das Wunder von Tönen, das sie hervorrufen. Und für einen kleinen Augenblick fühle man sich großartig, unerreichbar, einfach nur toll. Dieses kleine bisschen Einzigartigkeit gehört in diesem kurzen Zeitpunkt mir, mir allein, und niemanden sonst. Auch wenn es nicht perfekt oder auch einfach nur gut ist, man fühlt eine abgepackte Portion Stolz wenn man seine tanzenden Finger beobachte, die völlig ohne Noten und mit winzigen Augenblicken Unaufmerksamkeit solche Stücke erzeugen. Die Gedanken wandern, fliegen hinaus durch das offene Fenster und raus in den immerblauen Sommerhimmel. Jedes Problem scheint unbedeutend, nichts ist wichtig, nur noch die Konzentration auf das Stück, welches im Gehirn verwurzelt scheint. Die Noten schweben vor den Augen, blindlings folgen ihnen die Finger ohne auch nur im Geringsten darüber nachzudenken. Jede einzelne Piorette scheint mit ihnen verwurzelt, vor langer Zeit mühsam verbunden, und doch immer noch aktuell und wissend, trotz so langer vergangener Zeit angestrengter Ignoranz.
Es war mal wieder an der Zeit, kroch empor, drängte sich durch zahlreiche Ausreden, wurde überwältigend groß und brach schließlich hervor. Und es entstand eine lang ersehnte und stark vermisste Sehnsucht. Eine Sehnsucht nach der Vollkommenheit, nach der Erfüllung tiefer Träume, die seit so langer Zeit ruhen mussten. Neues und Altes drängte sich durch die hohe Mauer, besiegte sie und sprudelte wie eine Quelle hervor. Holperig und misstönend das Eine, unsicher und zögernd das Andere, Einiges zu laut, Anderes zu leise. Und doch, so langsam kommt die Erinnerung zurück, die Erinnerungsbruchstücke an eine andere Zeit. Eine Zeit voller Klavier. Schön wars, schön wärs gewesen, schön ist es nun und schön wird es wieder werden. Wer weiß wer weiß…

8 comments:

el grinso don bako said...

Woaah! Ich glaub ich sollte auch mal klavier spielen nach diesem Eintrag =)....klappt das auch wenn man das noch gar nicht kann?
oder noch besser ich setz mcih einfach daneben wenn du spielst...das läuft scho...
schmatz, bei solchen gedichten bin ich ja richtig stolz dich als BF zu haben :-P

dieLinda said...

*dunkel-knalle-rot-werd* dankööö!!bistn schatz!:-X na, dann musst du dich halt mal heimlich dazustehlen, wenn ich spiele! :)

Anonymous said...

hey, wunderschöne musik mit worten gespielt. ein bisschen allegro, ein bisschen andante. und zum schluss pianissimo. klasse!

F said...

Erst dachte ich, Bach, dann dachte ich, Beethoven.

dieLinda said...

hihi, leute leute, das war doch nur ein versuch!^^ das ich so einen anklang finde hätt ich nicht gedacht...:)besten dank waschsalon und kleinesf!widme mich dann mal wieder chopin, mozart und wie se noch so alle heißen^^

dieLinda said...

oooch sariputzelbär!:)thnx!fang auch ma an bei dir zu schreibseln, dann kriegst das auch hin ;)und weißt doch, nächstes jahr wird unser jahr, schon vergessen??^^

Anonymous said...

klingt auch sehr danach, als ob du Freude daran hättest. Also, wenn du spielst.

dieLinda said...

hehe, hundert punkte für den kandidaten! die waschmaschine geht somit an sie!!^^ne im ernst, macht mir spaß :)